Zuckmayer, Carl

Transkription

Ach das Feuer, das in Dir einst brannte -
Nur zum Scheine sank es aschenwärts.
Was uns in der Jugend übermannte,
Unvermindert schürts das alte Herz.

Wie's die Amsel frühlingsfrüh gesungen,
Tropft's am Abend nachtigallenhold.
Tief in Seines Lebens Netz verschlungen
Glänzt das reine, meerenthobne Gold.

handwritten letter from Carl Zuckmayer

Carl Zuckmayer
​(1896-1977)

Ach, das Feuer, ach, das heisse Lieben!
O wie leidet, wer die Freude kennt!
Heb den Blick! Die Sterne sind geblieben.
Horch-: die Stimme spricht.
Der Dornbusch brennt.

Für Alma - In Dankbarkeit, Liebe, Verehrung.
Carl Zuckmayer
Das Gedicht wurde schon 1946 von Carl Zuckmayer verfaßt. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

 

Kurzbiographie

Der Schriftsteller Carl Zuckmayer wurde 1896 in Hessen geboren. Nach seinem Einsatz im ersten Weltkrieg war er als Dramaturg in München und Berlin tätig. Mitte der zwanziger Jahre wirkte er nur noch als freier Schriftsteller, dessen Werke ab 1933 jedoch verboten wurden. Carl Zuckmayer floh über die Schweiz in die USA, wo er bis 1951 lebte. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz verfaßte er weiterhin Theaterstücke, Gedichte und Drehbücher. Er starb 1977.

 

Carl Zuckmayer und Alma Mahler-Werfel

Der Schriftsteller Carl Zuckmayer verkehrte im Hause des Ehepaars Werfel in Wien. Er hatte sich nach Alma Mahler-Werfels Bericht in ihre Tochter Manon verliebt (Mahler-Werfel, Mein Leben, 246) und gehörte zu den regelmäßigen Besuchern der Familie. Durch ihn wurden Werfels auch mit Albrecht Joseph, dem späteren Sekretär Franz Werfels und Gatte Anna Mahlers, bekannt.

 

Links

Carl Zuckmayer biography